Was ist ein Datenraum?

Virtuelle Datenräume für Mergers & Acquisitions und Due-Diligence-Prüfungen und vieles mehr

Vom physischen zum virtuellen Datenraum

Der Begriff Datenraum stammt aus dem Umfeld der Due Diligence. Diese Prüfungen sind bei allen Formen von Unternehmenstransaktionen – wie Fusionen und Käufen (Mergers & Acquisitions, M&A) oder Betriebsübergängen – sowie bei Immobilientransaktionen üblich. Ursprünglich bezeichnete der Datenraum tatsächlich einen physischen Raum. In diesem stellte der Verkäufer alle relevanten Dokumente in Papierform zur Einsichtnahme bereit – für potenzielle Käufer, Wirtschaftsprüfer oder Berater. Die Räume waren streng gesichert und nur autorisierten Personen zugänglich.

Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen erwiesen sich physische Datenräume jedoch als nicht mehr zeitgemäß und praktikabel. Schon seit den frühen 2000er-Jahren lösten daher virtuelle Datenräume ihre physischen Vorgänger nach und nach ab.

Virtuelle Datenräume bei M&A-Transaktionen und Due-Diligence-Prüfungen

Bei Mergers & Acquisitions sowie bei Maßnahmen zur Kapitalbeschaffung zählen Due-Diligence-Prüfungen zum Standard-Repertoire. Dabei werden unter anderem finanzielle, rechtliche und steuerliche Aspekte bewertet. Gerade bei M&A-Transaktionen oder bei einer Vendor Due Diligence (VDD) werden in der Regel auch das Marktumfeld, die Wettbewerbssituation sowie betriebliche Abläufe analysiert. Und seit geraumer Zeit fehlt bei keiner M&A Due Diligence mehr die Prüfung der ESG-Aspekte (Environmental, Social and Governance) eines Unternehmens. 

In einem virtuellen Datenraum lassen sich die für eine Due Diligence benötigten umfangreichen Unterlagen ­sicher und übersichtlich bereitstellen: egal ob Bilanzen, Verträge, Lizenzvereinbarungen, Nachweise zur Lieferkette oder Informationen zur Kundenstruktur und Vertriebsstrategie.

 

Was ist ein virtueller Datenraum?

Ein virtueller Datenraum (VDR) ist eine internetbasierte sichere Anwendung für den digitalen Datenaustausch und die Online-Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg. Der VDR erlaubt es autorisierten Benutzern, standortunabhängig auf vertrauliche Dokumente und sensible Daten zuzugreifen. Virtuelle Datenräume haben nicht nur Due-Diligence-Prüfungen vereinfacht und beschleunigt. Auch andere Anwendungsszenarien – wie beispielsweise Immobilienmanagement, Bauprojektplanung oder Mandantenkommunikation – profitieren mittlerweile stark davon, dass Dokumente in einem VDR strukturiert bereitgestellt werden und rund um die Uhr weltweit verfügbar sind. Idealerweise sollte ein digitaler Datenraum intuitiv zu bedienen sein, so dass keine Schulungen notwendig sind und die Akzeptanz bei allen Benutzern gewährleistet ist.

Wie sicher ist ein virtueller Datenraum?

Virtuelle Datenräume wie beispielsweise von netfiles gewährleisten in allen Anwendungsszenarien höchstmöglichen Schutz für einen sicheren Datenaustausch. Zu den getroffenen Sicherheitsmaßnahmen zählen beispielsweise Serverhosting in zertifizierten hochsicheren Rechenzentren, Verschlüsselungstechnologien wie SSL/TLS und AES-256 beim Übertragen und Speichern der Daten sowie 2-Faktor-Authentifizierung und das Passkey-Verfahren beim User-Login.

Über granulare Zugriffsrechte steuert der Datenraum-Administrator, welche Benutzer oder Benutzergruppen Dokumente sehen, bearbeiten, herunterladen oder drucken dürfen. Besonders sensible Dokumente lassen sich zusätzlich mit Wasserzeichen schützen und vertrauliche Passagen, wie etwa personenbezogene Daten, schwärzen. Dies ist besonders wichtig im Rahmen einer Due Diligence, wo streng vertrauliche Informationen einem Kreis aus Interessenten, Wirtschaftsprüfern, Rechtsanwälten und Unternehmensberatern zur Verfügung gestellt werden.

Versionierung, digitale Archivierung, automatische Benachrichtigung bei Änderungen und leistungsstarke Suchfunktionen vereinfachen Collaboration und Projektarbeit.

Sind virtuelle Datenräume revisionssicher?

Virtuelle Datenräume sind zum einen revisionssicher, da Administratoren über lückenlose Aktivitätsprotokolle jederzeit volle Kontrolle über alle Vorgänge im Datenraum haben. Dadurch ist zum Beispiel exakt nachvollziehbar, welcher User Dokumente hochgeladen oder editiert hat, wie lange er sie bearbeitet hat und wann der Zugriff erfolgte. Zum anderen erstellen Anbieter wie netfiles nach Abschluss eines Projektes auf Wunsch eine revisionssichere Archivkopie des Datenraumes. Der Datenraum wird dazu geschlossen und es können keine Änderungen mehr vorgenommen werden.

Erfüllt ein VDR die DSGVO?

Ob ein virtueller Datenraum DSGVO-konform ist, kommt auf den jeweiligen Anbieter an. netfiles zum Beispiel erfüllt die strengen Auflagen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in allen Punkten. Dazu zählen:

  • netfiles ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz, Entwicklung und Hosting in Deutschland.

  • Die netfiles Server befinden sich ausschließlich in hochsicheren, zertifizierten Rechenzentren in Deutschland.

  • netfiles sorgt beim Austausch und der Speicherung von personenbezogenen Daten durch modernste Verschlüsselungstechnologien sowie Zugangs- und Zugriffskontrollen für DSGVO-Compliance.

  • Die netfiles GmbH schließt mit ihren Kunden einen Auftragsverarbeitungsvertrag nach § 28 DSGVO ab, der die Pflichten von netfiles in Bezug auf die Verarbeitung von personenbezogenen Daten regelt.

Wofür werden virtuelle Datenräume verwendet?

VDRs werden heute in unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt, um Daten sicher standort- und unternehmensübergreifend auszutauschen. Auch um effizient online zusammenzuarbeiten, haben sie sich bewährt: sei es mit Kunden, Geschäftspartnern, in Projektteams oder aus dem Homeoffice.

E-Mail, FTP-Server, SharePoint oder Cloud-Speicher sind keine geeigneten Alternativen für den sicheren Datenaustausch: Sie werden den Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit nicht vollständig gerecht – und es lassen sich damit auch nicht alle Compliance-Richtlinien einhalten. Manche dieser Lösungen sind zudem wenig komfortabel in der Bedienung oder setzen erheblichen IT-Administrationsaufwand voraus. Virtuelle Datenräume hingegen erfüllen die heutigen Anforderungen an Sicherheit und Compliance.

Im Folgenden finden Sie einige typische Einsatzbereiche von virtuellen Datenräumen:

Due Diligence bei Mergers & Acquisitions und Immobilientransaktionen

Bei Due-Diligence-Prüfungen tauschen die beteiligten Parteien große Mengen sensibler Daten untereinander aus. Dies gilt für Mergers & Acquisitions ebenso wie für Immobilientransaktionen. Dafür bieten virtuelle Datenräume eine sichere und komfortable Plattform. Verkäufer, Kaufinteressenten, Prüfer, Berater und Anwälte können Dokumente online einsehen und verfügen stets über denselben, garantiert aktuellen Informationsstand. Speziell für potentielle Käufer ist es vorteilhaft, dass sie zeitgleich – und doch getrennt voneinander – sämtliche Unterlagen prüfen können. Ein integriertes Q&A-Modul erleichtert die Kommunikation zwischen den Beteiligten und beschleunigt den Due-Diligence-Prozess. Bei Bedarf lassen sich direkt aus dem Datenraum Videokonferenzen mit den unterschiedlichen Parteien aufsetzen – ohne Installation von Software oder Plugins. Zudem helfen ein umfangreiches Aktivitätsprotokoll und verschiedene Berichte Verkäufern, das Kaufinteresse einzuschätzen.

Due Diligence bei Kapitalbeschaffung und im Finanzbereich

Unternehmen, die Kapital beschaffen möchten, nutzen virtuelle Datenräume, um potenziellen Investoren im Rahmen der Due Diligence Zugang zu Finanzberichten, Businessplänen und anderen wichtigen Dokumenten zu gewähren. Mit einem VDR wird der Prozess transparenter, Finanzierungsrunden effizienter und die Entscheidungsfindung beschleunigt. VDRs werden auch eingesetzt bei Börsengängen und Exits, Insolvenzverfahren, Restrukturierungen von Unternehmen, Investorenreporting oder dem Portfoliomanagement.

Virtueller Projektraum für Bauprojekte

Ein virtueller Projektraum für das Bauwesen ermöglicht allen Projektbeteiligten, auf einen konsistenten Datenbestand zuzugreifen und relevante Informationen zentral zu verwalten. Er unterstützt in allen Bauphasen bei Aufgaben wie Planung, Management und Controlling durch eine übersichtliche Dokumentenverwaltung. Integrierte Kommunikationswerkzeuge tragen zur termingerechten Fertigstellung von Projekten bei.

Immobilienmanagement

Im Immobilienmanagement werden im VDR primär Dokumente wie Baupläne, Kaufverträge, Genehmigungen oder Mietverträge zentral verwaltet und bereitgestellt. So arbeiten Eigentümer, Mieter, Verwalter und andere Stakeholder effizienter zusammen und verfügen über mehr Transparenz während des gesamten Projektverlaufs – sowohl bei der Immobilienverwaltung als auch bei Immobilientransaktionen.

Mandantenkommunikation

Rechtsanwälte, Steuerberater, Unternehmensberater und ihre Mandanten nutzen virtuelle Datenräume für die sichere Speicherung und den Austausch von vertraulichen Dokumenten im Rahmen von Gerichtsverfahren, Vertragsverhandlungen, Steuerangelegenheiten oder Beratungsprojekten. Ein Höchstmaß an Sicherheit und Datenschutz sowie die Nachvollziehbarkeit der Datenraumzugriffe sind hierbei von besonderer Bedeutung für Kanzlei und Mandant. Anwälte und Berater haben zudem immer einen zuverlässigen Nachweis, dass Dokumente ihren Mandanten bereitgestellt wurden und können im Bedarfsfall kontrollieren, ob Dokumente bereits gelesen oder heruntergeladen wurden.

Sicherer Datenaustausch im Gesundheitswesen

Im Gesundheitswesen gilt es, für den sicheren und datenschutzkonformen Austausch sensibler Patientendaten zwischen Arztpraxen, Laboren, Kliniken und Patienten zu sorgen. Dies lässt sich optimal über einen virtuellen Datenraum leisten. Auch Bilddateien können über diese zentrale Plattform standortübergreifend sicher transferiert werden. Dabei hält ein VDR wie der von netfiles die gesetzlichen Vorschriften wie HIPAA (Health Insurance Portability and Accountability Act) durch die Speicherung aller Daten in zertifizierten Rechenzentren innerhalb der EU ein.

Sitzungsmanagement und Gremienarbeit

Ein effektives Sitzungsmanagement (Board Management) ist entscheidend für die erfolgreiche Arbeit von Gremien, wie Vorstand und Aufsichtsrat, sowie von Organisationen und Vereinen. Ein virtueller Datenraum unterstützt das zentrale Planen, Durchführen und Nachverfolgen von Sitzungen. Er bietet Funktionen zum Erstellen von Tagesordnungen, Verwalten von Teilnehmerlisten und Dokumentieren von Beschlüssen. Für eine optimale Vorbereitung der Teilnehmer lassen sich alle relevanten Dokumente und Materialien vorab im VDR bereitstellen. Die Vertraulichkeit der ausgetauschten Unterlagen ist zum einen gewährleistet, da weder IT-Administratoren noch Mitarbeiter des Datenraumanbieters auf diese Daten zugreifen können. Zum anderen, weil sich über optionale Sicherheitseinstellungen das Drucken und die Weitergabe von Dokumenten an unberechtigte Dritte verhindern lässt. Für ein weiteres Plus in puncto Sicherheit sorgt ein revisionssicheres Protokoll, das lückenlos jede Aktivität im Datenraum dokumentiert.

Effektive Zusammenarbeit online

Ob beim Arbeiten im Homeoffice oder in verteilten Projektteams, beim Durchführen von Ausschreibungen oder für die Unternehmensberichterstattung – ein virtueller Projekt- beziehungsweise Datenraum erlaubt es Teams, Dateien einfach und sicher auszutauschen. Über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg. In netfiles Datenräumen können Office-Dokumente direkt online bearbeitet werden und auch Videokonferenzen sind direkt aus dem Datenraum möglich. Eine integrierte Wiki-Funktion bietet Arbeitsgruppen zudem frei definierbare Bereiche zur gemeinsamen Arbeit an Inhalten – ideal für Ideensammlungen, Spezifikationen, Dokumentationen oder Projektnotizen.

Mehr über die Vorteile und Merkmale virtueller Datenräume lesen Sie in unseren Blogbeiträgen.